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WinHex & X-Ways

RAID-System zusammensetzen

 

Menübefehl im Specialist-Menü.

 

WinHex und X-Ways Forensics können RAID-Systeme der Level 0, 5, 5EE und 6 sowie JBOD intern zusammenführen, die aus bis zu 16 Komponenten bestehen (physische Festplatten oder Sicherungen). Auf diese Weise ist es nicht erforderlich, RAID-Systeme mit Hilfe eines Scripts zusammenzuführen und in eine Image-Datei zu exportieren, was Zeit und Plattenplatz spart. Stellen Sie sicher, daß Komponenten, die in Form von Sicherungsdateien (Images) vorliegen, bereits geöffnet und interpretiert sind, wenn Sie diese Funktion aufrufen. Komponenten, die Partitionen sind, müssen erst geöffnet werden, bevor das RAID zusammengesetzt werden kann.

 

Sie müssen die Komponenten in der richtigen Reihenfolge angeben. WinHex läßt Sie die Blockgröße in Sektoren (oftmals 128 oder eine andere Potenz von 2 wie 32, 64, 256) angeben sowie individuelle RAID-Header-Größen pro Komponente (normalerweise einfach 0). Die Blockgröße (Strip Size) multipliziert mit der Anzahl der RAID-Komponenten ergibt die sog. Stripe-Size, d. h. eine ganze Zeile.

 

Der Header ist ein reservierter Bereich am Anfang einer Komponente, den einige RAID-Controller für eigene Daten freilassen und der daher von der Rekonstruktion ausgenommen werden muß. Wenn es einige reservierte Sektoren am Ende einer Komponentenplatte gibt, wie es bei JBOD nicht unüblich ist, dann geben Sie vor dem Zusammensetzen die Anzahl der tatsächlich genutzten Sektoren plus Header-Größe für jede Komponente über den Menübefehl Extras | Disk-Tools | "Plattenparameter eingeben" als Gesamtzahl der Sektoren an.

 

Daß entweder Komponentenreihenfolge, Blockgröße, Verteilungsmuster oder RAID-Header-Größe nicht korrekt von Ihnen ausgewählt wurden, erkennen Sie normalerweise daran, daß keine Partitionen erkannt werden oder Partitionen mit unbekannten Dateisystemen oder mit Dateisystemen, die nicht richtig interpretiert werden.

 

Wenn Sie zusammengesetztes RAID-System einem Fall hinzufügen (und optional daraus geöffnete Partitionen), werden die gewählten RAID-Parameter zusammen mit dem Asservat gesichert, so daß Sie auf das RAID-System zu einem späteren Zeitpunkt ohne Zeitverlust erneut zugreifen können (nur forensische Lizenzen).

 

RAID Level 5 und 6 werden von verschiedenen RAID-Controller-Herstellern in unterschiedlicher Weise implementiert, d. h. sie verwenden unterschiedliche Stripe-/Parity-Muster. Die unterstützten Muster sind die folgenden:

 

Level 5: Backward Parity aka Left Asynchronous (Adaptec)

Component 1:  1  3  P

Component 2:  2  P  5

Component 3:  P  4  6

 

Level 5: Backward Dynamic Parity aka Left Synchronous (AMI and Linux standard)

Component 1:  1  5  9  P

Component 2:  2  6  P  10

Component 3:  3  P  7  11

Component 4:  P  4  8  12

 

Level 5: Backward Delayed Parity (HP/Compaq)

Component 1:  1  3  5  7   9   11  13  15

Component 2:  2  4  6  8   P   P   P   P

Component 3:  P  P  P  P   10  12  14  16

 

Level 5: Forward Parity (aka Right Asynchronous)

Component 1:  P  3  5

Component 2:  1  P  6

Component 3:  2  4  P

 

Level 5: Forward Dynamic Parity (aka Right Synchronous)

Component 1:  P  6  8  10

Component 2:  1  P  9  11

Component 3:  2  4  P  12

Component 4:  3  5  7  P

 

Level 5: Forward Delayed Parity

Level 5: Forward Dynamic Delayed Parity (CRU/Dataport)

 

Level 5EE: Backward Parity (Adaptec)

Component 1:  1  3  S  P

Component 2:  2  S  P  7

Component 3:  S  P  5  8

Component 4:  P  4  6  S    (S = spare)

 

Level 5EE: Forward Parity

Component 1:  1  P  S  7

Component 2:  2  3  P  S

Component 3:  S  4  5  P

Component 4:  P  S  6  8

 

Level 6: Backward Parity (Adaptec/JetStor)

Component 1:  1  3  P  Q

Component 2:  2  P  Q  7

Component 3:  P  Q  5  8

Component 4:  Q  4  6  P

 

Level 6: Backward Dynamic Parity

Component 1:  1  4  P  Q

Component 2:  2  P  Q  7

Component 3:  P  Q  5  8

Component 4:  Q  3  6  P

 

Level 6: Forward Delayed Parity

Level 6: Forward Parity

 

Die Parity-Startkomponente kann für viele RAID-Varianten erforderlichenfalls anders definiert werden. Um beim gewählten Standardmuster zu bleiben, belassen Sie diesen Wert auf 0. Um eine Nicht-Standard-Parity-Startkomponente festzulegen, geben Sie die Nummer der Komponente an, auf der sich das Parity zuerst befindet (von 1 an gezählt).

 

Der Verzug (Delay), mit dem das Parity sich bei HP/Compaq-Controllern rückwärts bewegt, beträgt meistens 4 oder 16, ist aber frei konfigurierbar.

 

Wenn eine der RAID-Komponentenplatten nicht verfügbar ist, können Sie ein RAID-5-System dennoch zusammensetzen, weil eine Komponente redundant ist. Wählen Sie einfach behelfsweise einen Ersatz (eine der anderen, verfügbaren Komponenten desselben RAID-Systems) als fehlende Komponente aus und kennzeichnen Sie sie als fehlend. Auch für RAID 5EE und RAID 6 darf eine Komponente fehlen.

 

Unterstützung von Software-RAIDs

 

Linux MD-RAID-Container-Partitionen werden automatisch als solche erkannt. Diese Partitionen werden als zwei separate Objekte dargestellt: Als statischer Vorspann, der Metadaten über das RAID enthält (normalerweise beim relativen Offset 4096) und als erkundbare Partition, die als die RAID-Komponente fungiert. Im Fall von RAID-Level 1 enthält diese erkundbare Partition ein in sich vollständiges Volume, dessen Dateisystem normal eingelesen werden kann, sofern unterstützt, ohne die besondere Anstrengung einer RAID-Rekonstruktion unternehmen zu müssen. Bei anderen RAID-Leveln muß die Zusammensetzung wie üblich über den Befehl "RAID-System zusammensetzen" im Specialist-Menü erfolgen, und einige Hinweise die richtigen Rekonstruktionsparameter betreffend werden als Kommentare angezeigt, die an den jeweiligen statischen Vorspann angeheftet sind. Bitte beachten Sie, daß Sie alle relevanten Partitionen zuerst öffnen müssen, damit Sie Ihnen zur Auswahl als RAID-Komponenten angeboten werden. Das Ergebnis der RAID-Zusammensetzung ist ein einziges Volume, das von einem virtuellen physischen Datenträger umfaßt wird. Die RAID-Komponenten müssen aus internen Gründen im Fall als Asservate verbleiben, um das spätere erneute Öffnen des zusammengesetzten RAIDs mit einem einzigen Mausklick zu ermöglichen.

 

Windows storage pool container partitions are also automatically recognized as such, and it is possible to properly open partitions whose sectors size is a multiple of the sector size of the underlying physical disk. This is important for example for Windows storage space partitions in Windows storage space pool disks. These partitions and disks have a simulated sector size of 4 KB even if they reside on physical disks with a sector size of 512 bytes. The search for lost partitions can find NTFS storage space partitions within storage space container partitions despite sector size discrepancies, which is a useful work-around for simple single-disk storage spaces.