ManuelleDatenrettung

WinHex & X-Ways

Manuelle Datenrettung

 

WinHex bietet nicht nur verschiedene automatische Datenrettungsmechanismen an, es ist auch ein sehr mächtiges Werkzeug, um Daten manuell (von Hand) zu retten. Es ist möglich, verlorengegangene oder logisch gelöschte Dateien (oder allgemeiner: Daten), die nur im Dateisystem als »gelöscht« verzeichnet sind, aber nicht tatsächlich physisch gelöscht oder überschrieben wurden, wiederherzustellen.

 

Öffnen Sie das logische Laufwerk, auf dem sich die gelöschte Datei befand, mit dem Disk-Editor. Prinzipiell können Sie eine solche Datei wiederherstellen, indem Sie die Datenträger-Sektoren, die dieser Datei zugeordnet waren, als aktuellen Block auswählen und mit dem Menübefehl »Bearbeiten | Block kopieren | In neue Datei« speichern. Allerdings kann es sich als schwierig erweisen, die Sektoren, in denen die Datei noch gespeichert ist, zu finden. Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, dies zu bewerkstelligen:

 

1.        Falls Sie einen kurzen Ausschnitt aus der Datei, die Sie suchen, genau kennen (z.B. die charakteristische Signatur im Header einer JPEG-Datei oder die Wörter »Sehr geehrter Herr Meier« in einem MS-Word-Dokument), suchen Sie diesen auf dem Datenträger unter Zuhilfenahme der üblichen Suchbefehle (»Text suchen« oder »Hex-Werte suchen«). Dies ist eine sehr einfache und zuverlässige Möglichkeit, die jedem empfohlen werden kann.
       
2.        Falls Sie nur den Namen der gesuchten Datei kennen, brauchen Sie etwas Hintergrundwissen über das Dateisystem auf dem Datenträger (FAT16, FAT32, NTFS, ...), um Spuren des ehemaligen Verzeichniseintrags der Datei zu finden und dadurch die Nummer des ersten der Datei zugeordneten Clusters zu ermitteln. Detaillierte Informationen über Dateisysteme sind auf der WinHex Web-Site verfügbar. Folgendes gilt für alle FAT-Varianten:
 
       Wenn das Verzeichnis, das die Datei enthielt (nennen wir es »D«) noch existiert, dann können Sie D auf dem Datenträger mit Hilfe des Menübefehls »Extras | Disk-Tools | Verzeichniscluster auflisten« finden. Die WinHex beiliegende Schablone für FAT-Verzeichniseinträge hilft Ihnen dann, die Nummer des ersten der Datei zugeordneten Clusters herauszufinden. Andernfalls, wenn D auch gelöscht wurde, müssen Sie ersten den Inhalt von D (mit Hilfe derselben Schablone) finden, ausgehend von dem Verzeichnis, das D enthielt (möglicherweise das Stammverzeichnis).
 
       Gelöschte Dateien und Verzeichnisse sind mit dem Zeichen »å« (hexadezimal: E5) als ersten Buchstaben ihres Namens gekennzeichnet.

 

Möglicherweise stoßen Sie auf das Problem, daß die wiederherzustellende Datei fragmentiert ist, also nicht in aufeinanderfolgenden, zusammenhängenden Clustern gespeichert ist. Auf FAT-Laufwerken kann der nächste Cluster einer Datei in der Dateizuordnungstabelle am Anfang des Datenträgers nachgeschlagen werden, aber diese Information geht beim Löschen einer Datei verloren.